Workflow-Anleitung: Sprachprüfung konfigurieren

Intro

Mit der Sprachprüfung legen Sie fest, wie die Linguistic Engine die Texte prüft, die an sie übermittelt werden. Dies geschieht hauptsächlich durch den Redaktionsleitfaden (englisch: Style Guide), in dem u. a. diese Dinge festgelegt werden:

  • Welche Regeln der Sprachprüfung sollen anschlagen und welche nicht?

  • Inwieweit soll die Terminologieprüfung auch bei linguistischen Termvarianten anschlagen?

  • Welche Synonymvarianten sollen erkannt werden?

  • Welche zusätzlichen Wörter und Schreibweisen sollen für die Rechtschreibprüfung herangezogen werden?


Diese Anleitung gibt Ihnen einen Überblick darüber, wie Sie Änderungen an der Sprachprüfung vornehmen und verfügbar machen können. Die genauen Details zur tatsächlichen Konfiguration finden Sie jeweils auf den verlinkten Seiten.

 

 

Schritt 1 - Style Guide definieren

Im Style Guide definieren Sie, welche Regelkonfiguration verwendet werden soll. Außerdem entscheiden Sie, welche Möglichkeiten zur Termvariantenerkennung Sie nutzen wollen und welche zusätzlichen Schreibweisen Sie über das Benutzerwörterbuch verwenden wollen.

Erstellen Sie zunächst einen Style Guide, wie in Style Guide beschrieben. Weisen Sie diesem Style Guide folgende Konfigurationen zu oder erstellen Sie diese passend zum Style Guide.

Unbedingt erforderlich

  • Rule configuration / Regelkonfiguration: Style Guide – Rules
    Geben Sie hier an, nach welchen Regeln Rechtschreibung, Grammatik, Terminologie, Stil und Abkürzungen geprüft werden sollen. Ohne die Regelkonfiguration wird die Sprachprüfung keine Ergebnisse liefern.

Info:

Für bestimmte Absatzformate oder XML-Elemente können im Congree Control Center unter Einstellungen - Dokument, Bereich Absatzerkennung einzelne Regeln deaktiviert werden. Diese Regelausnahmen können ausschließlich vorgenommen werden, wenn nicht die automatische Absatzerkennung verwendet wird.

Empfohlen

  • Terminology configuration / Termvariantenerkennung: Style Guide – Terminology – Variant recognition
    Geben Sie hier an, welche Schreibvarianten von Vorzugsbenennungen erkannt werden sollen.

  • User Lexicon / Benutzerwörterbuch: Style Guide – User Lexicon
    Im Benutzerwörterbuch verwalten Sie eigene Schreibweisen, die nicht durch das allgemeine Systemwörterbuch abgedeckt werden, z. B. Produktbezeichnungen oder Firmennamen.

  • Synonym configuration / Synonymkonfiguration: Style Guide – Synonyms
    Hier können Sie Synonymbeziehungen definieren, die sich ebenfalls auf die Termvariantenerkennung auswirken.

Info:

Diese Module sind nicht unbedingt erforderlich. Wenn Sie sie aber konfigurieren und verwenden, wird die Sprachprüfung bessere Ergebnisse liefern können.

Optional

  • Notification configuration / Meldungskonfiguration: Style Guide – Notifications
    Die Regeln der Congree-Sprachprüfung werden, wenn dem Style Guide keine Meldungskonfiguration zugewiesen ist, mit Standard-Meldungstexten angezeigt. Wenn Sie eigene Meldungstexte oder Beispiele verwenden möchten, können Sie diese hier verwalten und dem Style Guide zuweisen.

  • Falls Sie kundenspezifische Erweiterungen erhalten haben, stehen diese im sechsten Feld Custom configuration zur Verfügung und können dem Style Guide ebenfalls zugewiesen werden.

 

 

Hinweis

Wenn Sie alle benötigten Module ausgewählt haben, ist der Style Guide “fertig”. Die Zusammenstellung aller Module muss nicht explizit gespeichert werden.

Schritt 2 - TermSync einrichten

Mit dem TermSync definieren Sie, welche Inhalte aus Ihrer Terminologie in die Sprachprüfung übernommen werden. Durch den TermSync kann Congree nicht nur allgemeinsprachlich, sondern auf Basis Ihres Unternehmenswortschatzes prüfen. Prüfregeln aus der Kategorie Terminologie werden nur dann angewendet, wenn der TermSync erfolgreich durchgeführt wurde.

Grob zusammengefasst, definieren Sie im TermSync eine TermBase als Quelle (evtl. mit Filtern) sowie einen oder mehrere Style Guide als Ziel. Um einen TermSync-Job anlegen zu können, muss der Style Guide bereits angelegt sein.

Richten Sie den TermSync ein, wie hier beschrieben:

SyncCenter – TermSync

Wenn während des TermSyncs in der als Quelle angegebenen TermBase Wörter gefunden werden, die nicht den Wortbildungsregeln der jeweiligen Sprache entsprechen, werden diese automatisch in das Benutzerwörterbuch übernommen. Sie können die Wörter dort überprüfen und entscheiden, ob diese beibehalten, ignoriert oder gelöscht werden sollen.

Schritt 3 - Style Guide dem dokumentspezifischen Regelsatz zuweisen

Als letzten Schritt weisen Sie den Style Guide einem dokumentspezifischen Regelsatz zu. Die Details zur Erstellung oder Konfiguration des dokumentspezifischen Regelsatzes sind auf dieser Seite aufgeführt: Manager für Einstellungen – Dokument , Kapitel Der Bereich Sprachprüfung im Überblick. Die wichtigsten Einstellungen dabei sind:

DSRS-languagecheck-main.png
  1. Style Guide: Wählen Sie hier den den Style Guide aus.

  2. Search for valid terms: Geben Sie hier an, ob eine Meldung erscheinen soll, wenn ein gültiger Term (Vorzugsterm) verwendet wird.

  3. Use AI to extend Language Check messages: Hiermit können Sie KI-generierte Korrekturvorschläge für die Meldungen aus diesem Style Guide aktivieren.

  4. Enable lexicon trainer: Beim Ignorieren bestimmter Rechtschreib- und Grammatikregeln werden die betroffenen Wörter in den Bereich Training Data im User lexicon übernommen. Dort können sie weiterbearbeitet werden (z. B. um daraus neue Einträge für das User Lexicon zu erzeugen).

Wenn Sie den dokumentspezifischen Regelsatz jetzt speichern, werden Sie aufgefordert, diesen zu kompilieren. Bestätigen Sie diese Meldung. Die Änderungen sind verfügbar, wenn im SyncCenter in der Job list der Job Status auf Successful steht. (siehe SyncCenter – Aufgabenübersicht)

Starten Sie jetzt den Editor (z. B. Microsoft Word) neu, um die neu konfigurierte Sprachprüfung zu verwenden.

Linguistic Compiler

Wenn Sie zur vollständigen Konfiguration der Sprachprüfung vorgegangen sind wie hier beschrieben, wurde die Kompilierung schon durchgeführt. Die meisten Änderungen am Redaktionsleitfaden erfordern eine neue Kompilierung. Dies ist nötig für Änderungen an den Modulen:

  • Rule configuration

  • Terminology configuration

  • User lexicon

  • Synonym configuration

 

Die Kompilierung der Sprachprüfung findet statt:

  • automatisch nach jedem TermSync-Job (üblicherweise also jede Nacht)

  • automatisch im Rahmen der Kompilierung des dokumentspezifischen Regelsatzes

  • manuell im Linguistic Compiler

Um die Kompilierung manuell anzustoßen, wählen Sie im Congree Control Center > SyncCenter > Linguistic Compiler den betreffenden Style Guide aus, markieren ihn und klicken auf Compile. Weitere Details zu diesem Vorgang finden Sie im Kapitel Ein linguistisches Projekt bereitstellen

Sprachprüfung pflegen

Auch nach der vollständigen Konfiguration werden Sie immer wieder einzelne Details der Sprachprüfung anpassen müssen, damit Congree zu Ihrem Einsatzzweck passt. Einige Tipps:

  • Wenn eine Regel von Benutzern öfter als störend gemeldet wird, empfehlen wir, die Regel zu deaktivieren. Besprechen Sie anschließend, ob und wann die Regel verwendet werden soll und justieren Sie ggf. die Regelkonfiguration. Manche Regeln haben einen Zähler, den Sie ebenfalls anpassen können. Halten Sie die Entscheidung in Ihrem Redaktionsleitfaden fest.

  • Vergessen Sie nicht, regelmäßig das Benutzerwörterbuch zu kontrollieren. Sowohl über den TermSync als auch über die Trainingsdaten werden immer wieder neue Wörter erfasst, die Sie überprüfen sollten. So sorgen Sie dafür, dass die Sprachprüfung die Wörter “kennt”, die in Ihrem Unternehmen verwendet werden.

  • Passen die Terme nicht? Werden zu viele, zu wenige oder die falschen Terme angezeigt? Möglicherweise war der TermSync in letzter Zeit nicht erfolgreich. Wenden Sie sich bei Problemen mit dem TermSync gerne an den Congree-Support

  • Um sicherzustellen, dass im Editor die aktualisierte Konfiguration der Congree-Sprachprüfung angezogen wird, melden Sie sich einfach über die Congree-Toolbar von Congree ab und wieder an. Das löscht die vom Congree-Plug-In zwischengespeicherten Ergebnisse.